Vor Kurzem hat mich während eines Marathons jemand gefragt, wie man sich bei bei einem Brevet die Kräfte einteilt.
Einfache Antwort: Wenn die Beine schmerzen, langsamer fahren.
Das war sicher nicht das, was er hören wollte – das weiß ja jedes Kind. Nur – das tut nicht jeder. Auch ich nicht immer.
Aber das ist tatsächlich das Wichtigste überhaupt. Je länger die Strecke, desto wichtiger ist es, dass man auf den eigenen Körper hört und ihn nicht überfordert. Schmerz ist ein sehr deutliches Signal: „Ich kann das nicht auf Dauer“. Auch beim Anfahren oder in Steigungen oder wenn man unbedingt im Windschatten einer Gruppe bleiben möchte – das lohnt sich niemals. Die Gruppe hat man beim nächsten Halt sowieso wieder eingeholt – natürlich auch, weil Gruppen häufiger halten als Einzelfahrer. Und wenn sie wirklich so schnell wäre, dass man sie nicht wiedersieht, reicht die eigene Kraft sowieso nicht aus, länger bei der Gruppe zu bleiben.
Genauso ist es mit Knieschmerzen – dann ist es noch viel wichtiger, mit konstanter Leistung zu fahren. Nur mit dem anderen Bein arbeiten, hohe Trittfrequenz – und die Schmerzen verschwinden wieder (zumindest bei mir). Konstante Leistung bedeutet, dass ich bergauf deutlich langsamer und bergab deutlich schneller als die meisten Gruppen fahre – also am besten alleine.
Bei Kurzstrecken – sagen wir bis 300km – ist das alles natürlich nicht so wichtig, aber je länger die Strecke desto mehr muss man auf Nachhaltigkeit bedacht sein.